Freitag, 16. Oktober 2009

Bombenstimmung rund um das Bombodrom

Es ist wirklich unglaublich was sich in der Kyritzer Heide abspielt. Erst das Hin und Her über militärische Nutzung der Heide, dann das Gerichtsurteil und nun das. Unglaublich, aber der Reihe nach.

Das sogenannte Bombodrom ist der Truppenübungsplatz Wittstock. Dort haben seit Beginn der Fünfziger die russischen Truppen fleißig Krieg gespielt. Anfang der Neunziger zogen die Russen jedoch ab, ließen ihr „Spielzeug“ jedoch zurück. Die Heide war übersät mit Munition, Minen und sonstigen martialischen Hinterlassenschaften.

Schnell gründete sich eine Bürgerinitiative, um die Heide für zivile nutzbar zu machen. Die Bundeswehr wollte dagegen auf dem Truppenübungsplatz weiterhin Krieg üben. Ein Interessenkonflikt, der ohne ein Gericht nicht lösbar war.

Mehrere Gerichte sprachen sich zugunsten der Initiative aus, doch das Verteidigungsministerium beharrte auf die Nutzung. Irgendwann war dieses Hickhack aber auch dem Bundestag zu dumm und er sprach sich gegen die Nutzung der Heide als Luft-Boden-Schießplatz aus.

Schön, könnte man denken, aber dann kam die MAZ zu Besuch. Auf einer Begehung des Geländes mit dem neuen Oberbefehlsheber, fand eine Reporterin zufällig eine Schmetterlingsmine.

Eine Räumung wurde noch für das Jahr 2009 angekündigt. Dann geschah aber erst mal nichts. Jetzt hat die Bundeswehr ein Faltblatt verteilt in dem sie eine deutliche Sprache spricht: Lebensgefahr! Für den interessierten Wanderer ist auch eine Karte mit der eingezeichneten "No-Go-Area" eingezeichnet.

Immerhin, mag man denken, aber der Hammer kommt noch. Nur diesmal von der zivilen Seite. Weil der Bürgermeister von Neuruppin in dem Faltblatt eine „Antiwerbung“ sieht und auch der brandenburgische Infrastrukturminister die Information als „Katastrophe“ ansieht, wird der Wandersmann in Neuruppin im Unklaren gelassen.

Unglaublich! Aber bloß nicht in die Luft gehen...

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