Mittwoch, 24. September 2008

Parallel bis 2030

In der Regel verbindet man mit einer parallelen Entwicklung erstmal etwas Positives. Es geht "gleich" voran, so die Vorstellung. Zu dumm nur, wenn zwischen den beiden Seiten ein großer Abstand klafft. Dann entwickeln sich zwar beide Seiten parallel, eine Angleichung ist damit jedoch nicht zu erreichen.
Und genau das hat der Bundesbeauftragte für den Aufbau Ost, Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), heute festgestellt. Zwar sei die Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland in den vergangenen drei Jahren um eine halbe Million zurückgegangen. Jedoch liege sie mit derzeit 12,7 Prozent mehr als doppelt so hoch wie in den alten Bundesländern. "Insgesamt stellen wir fest: Ost und West entwickeln sich nahezu parallel", sagte der Minister vor dem Kabinettstreffen im ZDF-Morgenmagazin.
Der Konjunkturchef des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Udo Ludwig, zeichnete nach der Vorlage des Berichts zur Deutschen Einheit im Kabinett ein düsteres Bild von der Entwicklung Ostdeutschlands. Dem FAZ.NET sagte er: "Ostdeutschland holt erst im Jahr 2030 auf". Bis gleiche Wachstumsraten in Ost und West erreicht würden, dauere es noch etwas mehr als 20 Jahre.

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